Ich sehe in erster Linie die Rohstoffgewinnung, die teils ebenfalls enorme Energien benötigt und umweltzerstörend ist, sowie die Herstellung von Fahrzeugen überhaupt. Auch beim Verarbeiten von Metallen (Schmelzen etc) entstehen Emissionen. Bei Karosserien bringen manche Pflanzen ins Spiel. Das bedeutet Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion und/oder weiterer Raubbau an Wäldern.
Besser ist nicht unbedingt gut.
Elektrischer ÖPNV und Car-Sharing sind da eine ganz andere Sache. Deswegen müssen wir so gut wie möglich vom Individualverkehr weg.
Rohstoffe führen zu Konflikten, siehe insbesondere vor einigen Jahren in Kongo, und damit zu Flucht. Wie werden Rohstoffe gewonnen? Doch teils zu katastrophalen Bedingungen. Und Wälder werden heute schon vernichtet, weil sie zur landwirtschaftlichen Nutzung (Eukalyptus für Zellulose, Soja, Palmöl etc) bzw. um an die Rohstoffe heranzukommen und Flächen für Wasserkraftwerke benötigt werden. In Brasilien wurde der Stausee Belo Monte bei Altamira errichtet, um dort Aluminiumindustrie anzusiedeln. Und Aluminiumproduktion belastet die Umwelt extrem (Flusssäure). Greenpeace Deutschland ist einst aus eine BI gegen die Aluhütte in Hamburg-Finkenwerder enstanden. Die Aluindustrie hat sich dann insbesondere auf Brasilien und Island konzentriert, wo sie recht freie Hand bei der Produktion hat. Wir müssen etwas weiter schauen, denn das ist Umweltzerstörung und ebenso eine Fluchtursache für Menschen.
Beginnen wir doch mal bei uns selbst ganz offen nachzudenken, ohne Barrieren/Ausreden wie „das geht nicht“, „das kann ich nicht“. Diese Barriere haben wir alle und es geht wirklich so Vieles, ohne an Lebensqualität zu verlieren, oder gar welche dabei zu gewinnen.
Ein kleines Beispiel, es gibt reichlich andere: In der Jugend haben wir uns doch beim Weggehen abends organisiert, jemand ist gefahren und hat die anderen abgeholt. Warum müssen wir heute alle selbst mit dem Auto fahren? Und geht´s nicht vielleicht gar mit dem Fahrrad?
Ralf Henze
Die Bundesregierung fördert sie mit einer Kaufprämie, Autokonzerne preisen sie als Zukunft der Mobilität an. Aber sind E-Autos tatsächlich so umweltfreundlich, wie gerne behauptet wird? Hier gibt es Zweifel.
Die Ökobilanz von E-Autos sei „nur bei entsprechenden Nutzungsbedingungen umweltfreundlicher“ als die von konventionell angetriebene Fahrzeugen, so Roberta Graf vom Fraunhofer-Institut.
(Meldung vom 03.11.2017)
Die durch Elektroautos verursachten CO2-Emissionen liegen, anders als häufig angenommen, ungefähr auf gleicher Höhe wie bei Benzin- und Diesel-PKW. Elektroautos haben zwar am Fahrzeug selbst keine Emissionen, durch den Verbrauch von Strom verursachen sie jedoch bei der Stromerzeugung Emissionen, die ihnen zugeschrieben werden müssen. Außerdem verursachen sie bei der Herstellung einen höheren Ressourcenverbrauch als herkömmliche PKW.
(August 2017)
Seit dem Abgas-Skandal von Volkswagen werden die Stimmen lauter, die eine umfassende Förderung der Elektromobilität fordern. Doch E-Autos sind nicht von vornherein sauberer als konventionell angetriebene Fahrzeuge. Oft ist ihre Produktion sogar umweltschädlich. Wird das Elektroauto nicht mit Ökostrom betrieben, leidet die Umweltbilanz zusätzlich.
(23.11.2015)
Die Anschaffung eines Elektroautos bringt nichts, wenn die erforderliche Fahrleistung möglicherweise nicht erreicht werden kann.
(Februar 2013)
4 Kommentare
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„Weg vom (motorisierten) Massenindividualverkehr“. Das ist richtig und wird von uns Grünen ja schon seit unserem ersten Programm von 1980 gefordert. Das Problem ist nur, dass die Motorisierung sich seit dem im Weltmassstab noch mal vervielfacht hat. Erst jetzt beginnt das Auto unter vielen der jungen Generation an Faszination zu verlieren.
Ich bin überzeugt davon, dass sich unsere Gesellschaft ohne großen Wohlstandsverlust auch mit 10 % der derzeitigen Privat-PKWs organisieren lässt mit Ausbau von Bahn, Bus, Taxi, Car Sharing, Fahrradwegen etc. So lange aber nicht der beginnende Bewusstseinswandel ein allgemeiner ist, werden wir einen solchen drastischen Umbau des Verkehrs nicht durchsetzen können, sondern weggefegt werden beim Versuch, dies zu tun. Uns bleibt daher gar nichts anderes übrig als auch das Auto möglichst weit ökologisch zu entschärfen …
Das die Elektrifizierung des Autos einen Beitrag dazu liefert, zeigt z.B. auch folgender Artikel:
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/oeko-bilanz-von-e-autos-umweltluege-elektroauto-von-wegen/20178504-all.html
Richtig, ein komplettes Umdenken zur Reduzierung des Verkehrs auf ein Minimum ist notwendig. Deswegen darf es von der Politik nicht als das Non-Plus-Ultra verkauft werden, sondern laut weiter gedacht werden. Nur so realisieren die Menschen das auch, beginnen selbst zu nachzudenken. Das Interesse der Wirtschaft muss eben der Umwelt untergeordnet werden.
Der Beitrag ist insofern ärgerlich, weil die Botschaft vermittelt wird, die Elektrifizierung bringe ja praktisch nichts. Das ist schon deshalb Unsinn, weil Autos, die jetzt auf den Markt kommen, in den Folgejahren mit sehr viel saubereren Strom fahren werden. Dies wird selbst dann der Fall sein, wenn wir uns nicht mit der Forderung nach dem stark beschleunigten Ausstieg aus der Kohle durchsetzen sollten.
Bei der Herstellung ist der Energieverbrauch bei E-Autos leicht niedriger als bei Autos mit Verbrennungsmotor, da Elektroantriebstechnik sehr viel unkomplizierter ist. Sehr viel mehr Energie als bei der Herstellung von Benzintanks wird für die Herstellung von Akkus benötigt. Dies wird aber künftig auch weitgehend mit sauberen Strom erfolgen.
Das dauert aber noch Jahre und besser ist immer noch nicht gut für das Klima. Deswegen darf das Elektroauto nicht als das Allheilmittel verkauft werden, sondern oberstes Ziel muss Weg vom Massenindividualverkehr sein.
Es werden weiterhin Rohstoffe benötigt, die gewonnen werden müssen, für Konflikte sorgen (Beispiel Kongo), die chemische Prozesse durchmachen (schädliche Emissionen. Aluminium zum Beispiel setzt Flusssäure frei, ist also eine Katastrophe), Wälder werden abgeholzt etc. pp. Es gibt also nicht nur weiter Emissionen, wenn auch weniger, sondern das Ganze trägt weiter den Fluchtursachen bei.